Kognitives Modell der Depression nach Beck
Dr-Elze.de Dr. ElzeAaron T. Beck postuliert in seinem kognitionstheoretischen Modell, auch kognitives Modell der Depression genannt, dass Depressionen auf negativen Denkschemata beruhen.
Kognitives Modell: Grundannahmen
Die Grundannahmen des Kognitiven Modells sind:
- Eine kognitive Störung ist die Grundlage der depressiven Entwicklung. Das Denken der Betroffenen ist dabei durch logische Fehler wie z.B. selektive Wahrnehmung, willkürliche Schlussfolgerungen, Übertreibungen etc. gekennzeichnet.
- Negative, stressbesetzte Erfahrungen in der Lebensgeschichte, aus denen sich als kognitive Schemata dysfunktionale Grundannahmen entwickeln, sind die Auslösebedingung für die kognitive Störung.
- Diese dysfunktionalen Denkschemata werden durch belastende Situationen (re-)aktiviert oder durch die Erfahrung, überhöhten eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden zu können, verstärkt.
- Die Betroffenen neigen in den belastenden Situationen dazu, sich selbst, ihre Umwelt und ihre Zukunft negativ zu bewerten (kognitive Triade). Die kognitive Triade führt dazu, dass sich die Betroffenen immer wieder mit den belastenden Gedanken beschäftigen. Da die belastenden Gedanken zumeist auf einer Kette von logischen Fehlern beruhen, erscheinen sie dem Betroffenen als in sich schlüssig und plausibel.
- Die Betroffenen erleben die Gedanken als automatisch, beharrlich, andauernd und unfreiwillig. Die Gedanken kreisen häufig um Themen wie Hoffnungslosigkeit, geringe Selbstachtung, überhöhte Selbstkritik, Vermeidung und Flucht sowie Suizidgedanken.
Dabei kann es zu einem Teufelskreis zwischen den belastenden automatischen Gedanken und den depressiv betonten Affekten kommen. Negative Gedanken in Bezug auf die eigene Person und die Umwelt können im realen Leben zu andauernden Enttäuschungen und Ablehnungen führen. Auch nehmen die Betroffenen negative Erlebnisse häufig verstärkt wahr, parallel ist ihre Wahrnehmung von positiven oder neutralen Situationen eingeschränkt. Die Betroffenen wenden sich zunehmend sogenannten schemakongruenten Inhalten zu, die ihrem (angenommenen) Bild von sich und der Umwelt entsprechen.
© Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de
Kognitive Therapie
Das Kognitive Modell von A.T. Beck war eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der Kognitiven Therapie, aus der heraus im weiteren Verlauf die so genannte Kognitive Verhaltenstherapie (auch Kognitiv-behaviorale Therapie genannt) entwickelt wurde.
Weiterlesen:
• Kognitive Verhaltenstherapie
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Ziel kognitiver Therapie
Als Ziel der kognitiven Therapie ergibt sich nach diesem Modell die Veränderung von dysfunktionalen Kognitionen (Gedanken und Einstellungen). Diese soll u.a. erreicht werden durch:
- das Identifizieren und Verändern von automatischen Gedanken,
- das Überprüfen eigener Ziele und Normen (zu hoch? realisierbar?),
- die Veränderung der Selbstbeobachtung von Selbstabwertung hin zu Selbstverstärkung,
- Gedanken und Erwartungsmuster nicht als Tatsachen zu betrachten, sonder sie zunächst an der Realität zu überprüfen.
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Autoren des Artikels: Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
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