Depressive Störungen:
Verstärkungstheoretisches Modell nach Lewinsohn
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Dr. Elze
(Verstärker-Verlust-Modell)
Das Verstärkungstheoretische Modell nach Lewinsohn, auch Verstärker-Verlust-Modell bzw. Verstärker-Verlust-Theorie genannt, versucht die Entstehung von Depressionen über einen Verstärkerverlust bzw. über die Rate an verhaltenskontingenter positiver Verstärkung zu erklären.
Das Modell postuliert, dass:
- eine geringe Rate verhaltenskontingenter positiver Verstärkung auslösend für depressives Verhalten wirkt;
- eine geringe Rate verhaltenskontingenter positiver Verstärkung die Depression aufrecht hält; zusätzlich wird dadurch die Rate des möglichen noch zu verstärkenden Verhalten verringert;
- die Gesamtmenge positiver Verstärker vom Umfang der potentiell verstärkenden Ereignisse und Aktivitäten, dem Umfang verfügbarer und erreichbarer Verstärker und dem Verhaltensrepertoir und der Fähigkeit, Verhalten zu zeigen, dass verstärkt werden kann, abhängig ist;
- depressives Verhalten oft durch die Art der Verstärkung aufrechterhalten wird, die ein Betroffener kurzfristig durch seine soziale Umwelt erhält, wie Sympathie und Anteilnahme.
Daraus entwickelt Lewinsohn die Hypothese, dass die Förderung von Aktivitäten und der Aufbau sozialer Aktivitäten Bestandteil der Depressionsbehandlung sein soll.
Die Therapieziele sollen deswegen nach diesem Modell “verhaltensübend” sein. Der Betroffene soll mehr positive, reaktionskontingente Verstärker erfahren, indem
- neue Verstärkerquellen geschaffen werden (d.h. die Anzahl potentiell verstärkender Ereignisse und Aktivitäten erhöht wird),
- der Betroffene die dafür notwendigen sozialen Fertigkeiten vermittelt bekommt und
- der Betroffene diskriminierende Reize für Verstärker besser wahrnehmen kann.
© Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de
Autoren des Artikels: Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
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