Depressive Störungen: Sonderformen

Neben den in den vorherigen Kapiteln beschriebenen Ausprägungsformen einer Depressiven Störung gibt es noch verschiedene Sonderformen, wie z.B. die Double Depression, die Minor Depression, die Recurrent Brief Depression und die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS), auch unter dem Sammelbegriff Prämenstruelles Syndrom (PMS) bekannt, die hier im folgenden dargestellt werden.

Double Depression

Unter einer Double Depression (doppelte Depression) versteht man eine Dysthyme Störung, die von einer Major Depression überlagert wird.


Minor Depression

Als Minor Depression bezeichnet man eine depressive Phasen von mindestens zwei Wochen Dauer, die nicht alle Kriterien der Major Depression erfüllen.


Recurrent Brief Depression

Unter der Recurrent Brief Depression versteht man wiederkehrende, kurz andauernde, ausgeprägte depressive Phasen, welche in ihrer Symptomatik einer Major Depression ähneln, die jedoch das für die Diagnose “Major Depression” geforderte Zeitkriterium von mindestens zwei Wochen Dauer nicht erfüllen.

Die Diagnose wird nur dann gestellt, wenn die depressiven Phasen mindestens zwei Tage (und bis zu zwei Wochen) andauern und über einen Zeitraum von einem Jahr mindestens einmal pro Monat auftreten.


Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS)

Als Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS), auch Prämenstruelle Dysphorie (engl. Premenstrual dysphoric disorder, PMDD) genannt, bezeichnet man Stimmungsveränderungen wie Depressionen, Ängste, Stimmungsschwankungen oder Interessenverlust, die ausschließlich in den letzen Wochen der Gelbkörperphase (Lutealphase) - ca. 2 Wochen bis vier Tage vor dem Einsetzen der Regelblutung - beginnen und die dann einige Tage nach der Menstruation wieder abklingen.

Die Diagnose PMDS wird nur gestellt, wenn die Betroffenen durch die Symptome deutlich in Beruf, Schule oder sonstigen Aktivitäten beeinträchtigt sind. Die PMDS und die leichteren Formen der zyklusabhängigen Störungen sind unter dem Sammelbegriff Prämenstruelles Syndrom (PMS, engl. Premenstrual syndrome) bekannt.

Neben den psychischen Symptomen kann das PMS mit diversen körperlichen Symptomen wie z.B. Kopf- und Rückenschmerzen, Schmerzen im Genitalbereich, Wasseransammlungen, Kreislaufbeschwerden, Gleichgewichtsstörungen, Heißhunger oder Appetitlosigkeit etc. einhergehen.

Autoren des Artikels: