Depressive Störungen: Therapie
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Die Therapie der Depressiven Störungen richtet sich nach dem indivduellen Krankheitsbild des Patienten und dem Schweregrad der Symptomatik. Wichtige Bausteine sind die Psychotherapie und die Pharmakotherapie. Je nach Krankheitsbild der Betroffenen können auch ergänzende Verfahren wie z.B. die Lichttherapie, der Schlafentzug oder Sport- und Bewegungstherapien eingesetzt werden.
Für einige Patienten und ihre Angehörigen kann darüber hinaus die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe bzw. an einer Angehörigengruppe hilfreich sein.
Bei sehr schweren, therapieresistenten Depressionen können gegebenenfalls auch so genannte Hirnstimulationsverfahren wie die Elektrokonvulsionstherapie (EKT), die Repetitive transkranielle Magnetstimulation (engl. transcranial magnetic stimulation), die Vagusnervstimulation (engl. vagus nerve stimulation) oder die Tiefenhirn-Stimulation (engl. deep brain stimulation) eingesetzt werden.
Ein wichtiger Faktor bei der Beurteilung des erforderlichen Behandlungsumfanges ist das bei den jeweiligen Betroffenen bestehende Suizidrisiko. Bei einer erhöhten Suizidgefahr sollte zunächst eine stationäre Behandlung erfolgen.
Weitere Indikationen für eine stationäre Behandlung sind zum Beispiel das Auftreten von psychotischen Symptomen oder eine erhebliche Vernachlässigung der Selbstfürsorge (z.B. durch erhebliche Mangelernährung, ausgeprägte Hemmung mit Unfähigkeit zu Alltagstätigkeiten etc.).
Auch ausgeprägte manische Symptome machen häufig eine stationäre Behandlung erforderlich. Diese kann sich jedoch schwierig gestalten, da den Betroffenen in der manischen Phase oft die Krankheitseinsicht fehlt.
© Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de
Therapie der leichten depressiven Episode
Bei einer erstmaligen, leichten depressiven Episode kann zunächst - wenn zu erwarten ist, dass die Symptome aufgrund der situativen Bedingungen und der indiviuellen Ressourcen des Patienten auch ohne spezifische Therapie wieder abklingen - für einige Tage zugewartet werden. Falls die Symptome jedoch nach zwei Wochen weiter andauern oder sich verstärkt haben, sollte eine depressionsspezifische Therapie eingeleitet werden.
Dabei wird zumeist die Psychotherapie bevorzugt. Der Einsatz von Antidepressiva wird bei leichten depressiven Episoden nur empfohlen, wenn dies der unbedingt Wunsch des Patienten ist, wenn der Patient in der Vorgeschichte gut auf eine medikamentöse Behandlung angesprochen hat, wenn die Symptome nach anderen Interventionen fort bestehen oder wenn der Patient in der Vorgeschichte bereits Episoden mit mittelgradigen oder schweren Depressionen hatte (vgl. APA 2010, DGPPN 2009, NICE 2003, NICE 2010).
Therapie der mittelgradigen depressiven Episode
Für die Behandlung einer akuten mittelgradig ausgeprägten depressiven Episode werden die Einleitung einer Psychotherapie ODER der Einsatz von Antidepressiva angeraten. Als Psychotherapieverfahren werden dabei u.a. die Kognitiv-behavioral Therapie (“Verhaltenstherapie”) und die Psychodynamische Therapie (“Tiefenpsychologische Therapie”) empfohlen (vgl. APA 2010, DGPPN 2009, NICE 2003, NICE 2010).
Therapie der schweren depressiven Episode
Für die Therapie der schweren depressiven Episode wird die Kombinationsbehandlung mit Psychotherapie UND Antidepressiva angeraten (vgl. APA 2010, DGPPN 2009, NICE 2003, NICE 2010).
Sehr schwere, therapieresistente Depression
Falls sehr schwere, therapieresistente Depressionen bestehen, welche auf die Behandlung mit Psychotherapie und Psychopharmaka nicht angesprochen haben, kann gegebenenfalls die Durchführung einer Elektrokonvulsionstherapie sinnvoll sein. Da die Elektrokonvulsionsbehandlung unter Vollnarkose durchgeführt wird, müssen die entsprechenden Kontraindikationen für die anästhesiologischen Maßnahmen beachtet werden (vgl. APA 2010, DGPPN 2009, NICE 2003, NICE 2010).
Depressionen: Ambulante oder stationäre Therapie?
In Bezug auf die erforderliche Behandlungsintensität muss neben dem individuellen Krankheitsbild insbesondere auch das Suizidrisiko des jeweiligen Betroffenen betrachtet werden. Bei einer erhöhten Suizidgefahr sollte zunächst eine stationäre Behandlung erfolgen, um dem Erkrankten einen ausreichend geschützten Rahmen zu bieten.
Weitere Indikationen für eine stationäre Behandlung sind zum Beispiel das Auftreten von psychotischen Symptomen oder eine erhebliche Vernachlässigung der Selbstfürsorge (z.B. durch erhebliche Mangelernährung, ausgeprägte Hemmung mit Unfähigkeit zu Alltagstätigkeiten etc.).
Auch ausgeprägte manische Symptome machen häufig eine stationäre Behandlung erforderlich. Diese kann sich jedoch schwierig gestalten, da den Betroffenen in der manischen Phase oft die Krankheitseinsicht fehlt.
© Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de
Autoren des Artikels: Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
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