Depressive Störungen: Psychotherapie
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Es wurden verschiedene psychotherapeutische Verfahren zur Behandlung der Depressiven Störungen entwickelt. Neben den Ansätzen der Tiefenpsychologisch-orientierten Psychotherapie gehören dazu u.a. die Kognitive Verhaltenstherapie nach Lewinsohn und Beck, die Interpersonelle Psychotherapie nach Klerman und Weismann sowie das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) nach McCullough.
Ein wichtiger Faktor bei der Beurteilung des erforderlichen Behandlungsumfanges ist das bei den jeweiligen Betroffenen bestehende Suizidrisiko. Bei einer erhöhten Suizidgefahr sollte zunächst eine stationäre Behandlung erfolgen.
Weitere Indikationen für eine stationäre Behandlung sind zum Beispiel das Auftreten von psychotischen Symptomen oder eine erhebliche Vernachlässigung der Selbstfürsorge (z.B. durch erhebliche Mangelernährung, ausgeprägte Hemmung mit Unfähigkeit zu Alltagstätigkeiten etc.). Auch ausgeprägte manische Symptome machen häufig eine stationäre Behandlung erforderlich. Diese kann sich jedoch schwierig gestalten, da den Betroffenen in der manischen Phase oft die Krankheitseinsicht fehlt.
© Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de
Kognitiv-behaviorale Therapie (“Kognitive Verhaltenstherapie”) bei Depressionen
Die Kognitiv-behaviorale Therapie (“Kognitive Verhaltenstherapie”) hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der wichtigsten Behandlungsmethoden der Depressiven Störungen entwickelt. Die verhaltenstherapeutische Behandlung der Depression setzt sich aus verschiedenen Therapieelementen zusammen:
Psychoedukation
Zu Beginn der Behandlung steht zunächst die Psychoedukation. Die Therapeuten versuchen gemeinsam mit den Betroffenen zunächst ein Erklärungsmodell für die Krankheit zu entwickeln, um den Betroffenen zu vermitteln, welche Faktoren die Krankheit aufrecht erhalten bzw. ausgelöst haben. Hierzu können die Therapeuten gemeinsam mit den Betroffenen eine sogenannte Verhaltensanalyse durchführen.
Situations- und Verhaltensanalyse
In der Situations- und Verhaltensanalyse erarbeiten die Therapeuten gemeinsam mit den Patienten ein Modell, welche Faktoren die Depression ausgelöst bzw. aufrecht gehalten haben, und welche Zusammenhänge zwischen den Einstellungen und dem Verhalten der jeweiligen Betroffenen und der Krankheitssymptomatik besteht.
Behaviorale Therapie
In der Behavioralen Therapie versuchen die Therapeuten (basierend auf dem Verstärkungstheoretischen Modell der Depression nach Lewinsohn und dem Konzept der erlernten Hilflosigkeit nach Seligman), die Patienten zum Beispiel darin zu unterstützen wieder vermehrte positive Verstärker aufzubauen.
Die Patienten werden angeleitet, wie sie wieder eigenständig hilfreiche Aktivitäten durchführen können, um dadurch das eigene Selbstbild und das Gefühl der Selbstwirksamkeit wieder aufzubauen. Da dies den Betroffenen aufgrund ihrer Antriebslosigkeit und der Hoffnungslosigkeit oft sehr schwer fällt, kann hierbei eine regelmäßige therapeutische Unterstützung eine wichtige Hilfe darstellen.
Ergänzend können die Betroffenen zum Beispiel im Rahmen eines Sozialen Kompetenztrainings ihre sozialen Fertigkeiten schulen und lernen, wie sie mit Kritik hilfreicher umgehen und ihre sozialen Umkreis wieder erweitern können. Falls erforderlich kann ergänzend auch ein Kommunikationstraining durchgeführt werden.
Kognitive Therapie
In Anlehnung an das Kognitive Modell der Depression von A.T. Beck entwickeln die Therapeuten anhand der in der Verhaltensanalyse erarbeiteten dysfunktionalen Kognitionen (belastenden Gedanken) zusammen mit den Betroffenen Möglichkeiten, wie die Betroffenen diese Denkschemata eigenständig erkennen und verändern können. Belastende Denkschemata wie z.B. selbstabwertende Gedanken werden kritisch überprüft und mögliche hilfreichere Gedanken entwickelt. Ergänzend vermitteln die Therapeuten den Betroffenen verschiedene Übungen wie z.B. den “Gedankenstopp”, damit die Betroffenen Grübelkreisläufe und Gedankenketten leichter unterbrechen können.
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Psychodynamische Therapie (“Tiefenpsychologische Therapie” und Psychoanalyse) bei Depressionen
Die Psychodynamische Therapie, auch Tiefenpsychologische Psychotherapie genannt, wird ebenfalls zur Therapie der Depressiven Störungen eingesetzt.
Eine Grundlage der psychoanalytischen Behandlung der Depression ist unter anderem die These, dass der depressiven Störung ein früher Objektverlust und eine daraus entstandene narzisstische Bedürftigkeit sowie gegen sich selbst gerichtete Aggressionen zu Grunde liegen. Diese Prozesse sind den Betroffenen zumeist unbewusst. Im Rahmen der psychoanalytischen Behandlung wird versucht, diese intrapsychischen Konflikte zugänglich zu machen und eine Lösung im Sinne einer Katharsis zu erreichen.
Wichtige therapeutische Elemente sind dabei die Analyse der Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene.
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Interpersonelle Psychotherapie bei Depressionen
Der Behandlungsansatz der Interpersonellen Psychotherapie (IPT) beruht auf dem Depressionskonzept von Klerman und Weissman. Im Rahmen der IPT werden mit den Betroffenen nach einer psychoedukativen und stützenden initialen Phase mögliche Problembereiche wie abnorme Trauerreaktionen nach dem Verlust eines nahestehenden Menschen, interpersonelle Auseinandersetzungen mit wichtigen Bezugspersonen, schwierige Rollenwechsel im privaten oder beruflichen Bereich oder interpersonelle Defizite wie z.B. Probleme, Beziehungen aufrecht zu erhalten, bearbeitet.
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Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP)
Das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) nach McCullough wurde als spezielles Therapieverfahren zur Behandlung der chronischen Depressionen bzw. der Dysthymen Störung entwickelt. Das CBASP verbindet kognitive, behaviorale und interpersonelle Therapieansätze.
McCullough postuliert, dass chronische Depressionen auf einer Kombination aus dysfunktionalen Gedanken, einem bestimmten interpersonellen Stil und ungenügenden sozialen Problemlösefähigkeiten basieren. Ein wesentliches Diagnose- und Behandlungselement stellt dabei die so genannte Situationsanalyse dar.
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Autoren des Artikels: Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
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