Depressionen

Auf dieser und den folgenden Seiten finden Sie ausführliche Informationen über die Symptome, Ursachen und Therapie der Depressionen.

Ergänzende Fachinformationen für Ärzte, Therapeuten und andere besonders Interessierte finden Sie darüber hinaus auf unserer Internetseite im Kapitel Depressive Störungen (Fachinformationen).

Depressionen

Depressionen gehören zu den häufigsten seelischen Erkrankungen. Es wird geschätzt, dass ca. 15 bis 20 Prozent aller Bundesbürger im Laufe ihres Lebens an einer Depression erkranken.

Die so genannte Punktprävalenz, also die Prozentzahl der Menschen, die aktuell an einer Depression leiden, beträgt in Deutschland ca. 5%. Für eine Stadt wie Rosenheim mit ca. 60.000 Einwohnern heißt dies, dass zum jetzigen Zeitpunkt ungefähr 3.000 Rosenheimerinnen und Rosenheimer an einer Depression erkrankt sind. In ganz Deutschland leiden entsprechend aktuell ungefähr 3 Millionen Menschen an einer Depression.

Was bedeuten diese Zahlen für die Betroffenen? Zunächst einmal: Sie sind nicht alleine! Depressionen sind weder ein Zeichen von Schwäche noch ein unheilbares Schicksal - Depressionen sind eine “ganz normale” Erkrankung, mit der man ebenso zum Arzt gehen kann, wie mit einer Grippe oder einem Beinbruch.

Warum wir dies am Anfang des Kapitels schreiben: Depression können - ähnlich wie andere Krankheiten auch - gerade durch einen frühen Behandlungsbeginn, wenn möglich in der Anfangsphase der Krankheit, auch am schnellsten wieder geheilt werden.

Anders als bei einem Beinbruch oder einem “kaputten Zahn” kann man die Depression aber nicht sehen - und gerade dadurch entsteht für viele Betroffene eine unendlich hohe Hürde, sich Hilfe zu holen. Es passiert deswegen leider sehr häufig, dass die Betroffenen erst nach Monaten oder Jahren zu einer passenden Behandlung kommen.

Was sind Depressionen?

Depressionen gehören zu den häufigsten seelischen Erkrankungen. Neben einer gedrückten Stimmung und einer ausgeprägten Freud– und Interessenlosigkeit leiden die Betroffenen häufig unter weiteren Beschwerden wie einer schnellen Ermüdbarkeit, Konzentrationsstörungen, sozialem Rückzug oder Schlafstörungen.

Viele Betroffene leiden auch unter sich immer wiederholenden Grübelgedanken, die sie bis in die Nacht verfolgen. Häufig leiden die Betroffenen unter einem verminderten Selbstwertgefühl und reduziertem Selbstvertrauen. Hinzu kommen können Symptome wie Appetitlosigkeit oder Frustessen, körperliche Beschwerden, Antriebslosigkeit, Tagesmüdigkeit sowie bei schweren Depressionen auch Suizidgedanken beziehungsweise Suizidhandlungen.

Die Depressionen gehören zur Gruppe der sogenannten affektiven Störungen, zu denen auch die Bipolaren Erkrankungen, die Zyklothymie und die Dysthymie gezählt werden.

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Wie häufig sind Depressionen und wie verlaufen sie?

Wie oben bereits erwähnt, gehören Depressionen zu den häufigsten seelischen Erkrankungen. Das Risiko im Laufe seines Lebens an einer Depression zu erkranken liegt in Deutschland bei ca. 10-20%! Das heißt jeder fünfte bis zehnte Bundesbürger leidet in seinem Leben an einer oder mehreren depressiven Episoden.

Ungefähr die Hälfte aller depressiv Erkrankten leiden zusätzlich auch unter Angst- oder Panikstörungen. Dabei lässt sich häufig nicht mehr feststellen, ob die Depression oder die Ängste als Erstes bestand.

Viele Menschen erkranken bereits vor ihrem 40. Lebensjahr erstmals an Depressionen mit gehäuften Ersterkrankungen insbesondere um die Mitte des dritten Lebensjahrzehnts herum. Frauen erkranken ungefähr doppelt so häufig an Depressionen wie Männer, die Ursache dafür ist letztendlich unklar.

Depressionen: Häufigkeit

Die Depressionen verlaufen meist in einzelnen oder wiederkehrende Episoden. Bei ca. der Hälfte der Erkrankten kann die Depression nach dem Ende der ersten depressiven Episode ohne therapeutische Unterstützung wieder ausheilen.

Bei der anderen Hälfte der Betroffenen kann es jedoch dazu kommen, dass sich die depressive Symptomatik nicht von alleine bessert oder dass sie nach einer Unterbrechung wieder auftritt, so dass eine Therapie erforderlich werden kann.

Die Dauer der depressive Episoden kann sehr unterschiedlich sein, von wenigen Wochen bis zu langen Episoden mit über einem Jahr Dauer. Unbehandelt liegt die Episodendauer im Durchschnitt bei ca. 6 bis 8 Monaten.

Das Risiko für einen schwereren Verlauf der Depression steigt bei höherem Lebensalter sowie bei ungünstigen familiären und sozialen Bedingungen wie z.B. fehlender Unterstützung oder ständigen Problemen und Konflikten. Eine genetische Belastung mit mehreren an Depression erkrankten Blutsverwandten erhöht ebenfalls das Risiko für einen schweren Verlauf. Auch das Bestehen weiterer Erkrankungen wie z.B. einer Zwangserkrankung, Essstörung, Posttraumatischen Belastungsstörung oder einer Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenabhängigkeit kann den Verlauf der Depression erschweren.

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   • Wie häufig sind Depressionen?

Welche Formen von Depressionen gibt es?

Es gibt verschiedene Formen von Depressionen:

Depressive Episode

Als Depressive Episode bezeichnet man eine über mindestens zwei Wochen andauernde Phase mit ausgeprägter Niedergestimmtheit und Traurigkeit. Neben den Veränderungen der Stimmungslage könne weitere Symptome auftreten wie Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen oder sozialer Rückzug.

Rezidivierende depressive Störung

Wenn ein Betroffener mindestens zwei depressive Episoden erlebt hat, spricht man von einer so genannten Rezidivierenden depressiven Störung (rezidivierend = wiederkehrend).

Dysthymie

Die Dysthymie ist eine Erkrankung, bei der die Betroffenen langjährig unter eine gedrückten Stimmungslage leiden, wobei der Ausprägungsgrad der Stimmungsveränderungen nicht den Schweregrad einer depressiven Episode bzw. rezidivierenden depressiven Störung erreicht.

Bipolare Erkrankungen

Als Bipolare Erkrankungen, auch manisch-depressive Erkrankungen genannt, bezeichnet man Krankheiten, bei denen die Stimmungslage der Erkrankten episodenweise zwischen dem depressiven Pol und dem manischen bzw. hypomanen Pol wechselt.

Zyklothymie

Mit dem Begriff Zyklothymie bezeichnet man Erkrankungen, bei denen sie Stimmungslage der Erkrankten ähnlich wie bei den bipolaren Erkrankungen langjährig zwischen dem depressiven und dem hypomanen Pol schwankt, die aber nicht den Ausprägungsgrad einer bipolaren Störung erreichen.

Saisonale Depression (“Winterdepression”)

Die Saisonale Depression ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stimmungsveränderungen ausschließlich in bestimmten Jahreszeiten auftreten. Sehr viele Erkrankte erleben dabei insbesondere im Herbst und Winter ein Stimmungstief, die so genannte Winterdepression. Die Saisonale Depression kann aber auch zun anderen Jahreszeiten auftreten. So kann es bei einigen Erkrankten auch gerade im Sommer zu verstärkten depressiven Episoden kommen.

Peripartale Depression

Als Peripartale Depression (peripartal = um den Zeitpunkt der Geburt herum) bezeichnet man Depressionen, die in den letzten Wochen der Schwangerschaft oder nach der Geburt auftreten. Eine ähnliche Bezeichnung ist die so genannte Postpartale Depression (postpartal = nach der Geburt).

Prämenstruelle Dysphorie / Prämenstruelles Syndrom

Stimmungsschwankungen, die bei den betroffenen Frauen ausschließlich in den Tagen vor der Menstruationsblutung beginnen, werden als Prämenstruelle Dysphorie bzw. Prämenstruelles Syndrom bezeichnet.

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Welche Symptome treten bei einer Depression auf?

Eine Depression kann sich durch verschiedene Symptome äußern. Diese müssen nicht unbedingt nur ”seelisch” sein, vielmehr können auch verschiedene körperliche Symptome wie z.B. Appetitlosigkeit, Schlafstörungen usw. mit einer Depression einhergehen.

Gedrückte Stimmung

Die Betroffenen leiden unter einer Veränderung ihrer Stimmungslage mit ausgeprägter Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit. Hinzu kommt häufig ein Gefühl der Gefühllosigkeit und der inneren Leere. Ihre Stimmung hellt sich häufig auch durch Ereignisse, die eigentlich Freude bereiten könnten, nicht auf. Die Stimmungslage kann im Tagesverlauf schwanken. Viele Betroffene erleben ein ausgeprägtes Morgentief ihrer Stimmungslage mit leichter Besserung im Tagesverlauf. Gelegentlich tritt auch ein Abendtief auf.

Freudlosigkeit und Interessenlosigkeit, sozialer Rückzug

Viele Betroffen leiden unter einer ausgeprägten Freud- und Interessenlosigkeit. Diese geht häufig mit einem sozialen Rückzug einher, der Kontakt zu Angehörigen und Freunden kann zunehmend abbrechen. Dies kann schnell in eine Teufelskreis führen, da die Betroffenen durch ihren Rückzug immer weniger Möglichkeiten haben, freudvolle Dinge zu erleben. Da die Verwandten und Bekannte oft mit Unsicherheit, Ohnmacht oder Unverständnis auf den Rückzug reagieren, kann es passieren, dass die Betroffenen zunehmend isoliert werden. Dieser Verlust an Lebensfreude wird auch “Anhedonie” genannt.

Erhöhte Ermüdbarkeit

Die Betroffenen leiden häufig unter einer vermehrten Ermüdbarkeit und fühlen sich nur wenig belastbar. Sie haben oft große Schwierigkeiten, ihre Tagesstruktur aufrecht zu halten und große Probleme bei der Erledigung von Alltagstätigkeiten wie z.B. Haushaltsarbeiten, Körperpflege oder Einkaufen gehen. Auch in der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit können die Betroffenen erheblich eingeschränkt sein.

Konzentrationsstörungen und verminderte Aufmerksamkeit

Oft merken die Betroffenen als für sie sehr beunruhigende Symptome, dass sie sich viel schlechter konzentrieren können als früher, dass sie viel vergesslicher geworden sind und dass sie es kaum noch schaffen z.B. ein Buch zu lesen. Viele Betroffene fürchten dann, unter einer beginnenden Demenz (“Alzheimer”) zu leiden. Diese Sorge kann natürlich ihrerseits die Depression weiter verstärken. Die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen sind aber eine typische Symptomatik der depressiven Phasen.

Entscheidungsunfähigkeit und Gedankenkreisen

Viele Betroffene leiden unter einer ausgeprägten Entscheidungs­unfähigkeit. Sie drehen sich mit ihren Gedanken immer wieder im Kreis und leiden unter (nächtlichem) Grübeln. Statt zu schlafen müssen sie ständig die immer gleichen Fragen und Themen im Kopf herum wälzen - ohne jedoch eine Lösung zu finden. Dadurch können sie im Verlauf immer unsicherer werden und insbesondere auch “lebenswichtige”” Entscheidungen immer weiter vor sich her schieben. Dies kann zu großen sozialen Problemen führen, wenn die Betroffenen z.B. wichtige familiäre und berufliche Entscheidungen nicht treffen, Anträge bei Ämtern nicht mehr rechtzeitig abgeben und so weiter.

Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen

Das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen der Betroffenen leidet häufig sehr. Viele Betroffene erleben sich als wertlos und “nur eine Belastung für alle anderen”. Ihre sozialen Aktivitäten können sich durch das verminderte Selbstvertrauen weiter reduzieren. Es fällt ihnen häufig schwer, eigene Stärken anzuerkennen, stattdessen überwiegt ein Abwerten der eigenen Leistungen (“das ist doch selbstverständlich”, “das könnte doch jeder”). Im Gespräch mit anderen versuchen viele Betroffene, den Blickkontakt zu vermeiden. Viele Betroffene leiden auch unter übermäßigen Schuldgefühlen.

Negative Zukunftsperspektive

Die Zukunft erscheint den Betroffenen zumeist ausweglos und düster. Es besteht häufig die Befürchtung, dass sich alle Probleme in Zukunft noch ausweiten werden. Auch die Vergangenheit wird häufig verzerrt wahrgenommen und anders bewertet als noch vor der depressiven Phase.

Psychomotorische Hemmung und Antriebslosigkeit

Die Betroffenen haben oftmals eine starre Mimik und reduzierte Gestik, sie erscheinen in ihren Bewegungen verlangsamt, man spricht diesbezüglich von einer “psychomotorischen Hemmung”. Auch ihre Aussprache kann deutlich verlangsamt und leise sein. Ihr Antrieb ist zumeist vermindert, sie fühlen sich schwach und antriebslos. Die Verlangsamung kann sich bis hin zu einem so genannten depressiven “Stupor” steigern. Dann kann es in Einzelfällen geschehen, das die Betroffenen selbst die Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme nicht mehr eigenständig bewältigen können, woraus sich schnell ein lebensbedrohlicher Zustand entwickeln kann.

Agitiertheit

Einige Betroffenen fühlen sich trotz der psychomotorischen Gehemmtheit innerlich sehr unruhig. Hieraus kann sich eine ausgeprägte Agitiertheit entwickeln bei der die Betroffenen bestimmte Bewegungsmuster (wie z.B. ständiges Auf- und Ablaufen oder Kopfschütteln) andauernd wiederholen müssen und bei der sie gedanklich und sprachlich an den immer gleichen Themen haften bleiben. Die Betroffenen leiden zumeist massiv unter dieser Agitiertheit. Auch für ihr Umfeld stellt diese Symptomatik häufig eine große Belastung dar, denn die Betroffenen wirken nach außen oft “jammernd” und “klagend”. Ihr wirkliches Leiden kann dabei leider schnell übersehen werden.

Suizidgedanken, Selbstverletzung oder Suizidhandlungen

Eine große Zahl der Betroffenen kennt (im wahrsten Sinne des Wortes) “des-Lebens-müde”-Phasen mit Gedanken wie “Es wäre besser, wenn ich morgen nicht wieder aufwache...”. Viele Betroffene kennen den Wunsch, ihre belastenden Gefühle und Gedanken sowie die körperlichen Einschränkungen endlich nicht mehr aushalten zu müssen. Viele Betroffene verschweigen ihre lebensmüden Gedanken gegenüber den Angehörigen und den Therapeuten, unter anderem da sie sich für diese Gedanken schämen, aus der Sorge die Angehörigen nicht belasten zu wollen oder aus Angst, “für verrückt erklärt zu werden”. Hierdurch kann eine rechtzeitige Unterstützung manches Mal nicht in dem erforderlichen Umfang erfolgen.

Wichtig für die Betroffenen ist zu verstehen, dass die lebensmüden Gedanken zu den Symptomen einer Depression gehören und dass eine Unterstützung auch in diesen Phasen möglich ist. Neben dem entwickeln eines “Notfallkoffers” für schwere depressive Phasen und der entsprechenden Vermittlung von Anlaufstellen für Notfälle gehört auch gerade die Einbindung der nächsten Angehörigen und Bekannten mit zu dem wichtigen Umgang mit den “Lebens-müden” Gedanken.

Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit

Die meisten Betroffenen leiden unter mehr oder weniger ausgeprägten Schlafstörungen. Neben Ein- und Durchschlafstörungen und nächtlichem Grübeln kann es auch zu einem morgendlichen Früherwachen kommen. Der verbleibende Schlaf wird häufig als wenig erholsam erlebt. Dazu gesellt sich häufig eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit.

Körperliche Beschwerden

Bei ca. jedem zehnten Betroffenen stehen nicht die Stimmungstiefs sondern (“unerklärliche”) körperliche Beschwerden im Vordergrund der Symptomatik. Dies können vegetative Beschwerden sein wie z.B. Herzbeschwerden, Kreislaufprobleme, Schwindel, Zittern, Übelkeit oder Verdauungsbeschwerden, oder auch chronische Schmerzen. Es kann dabei sein, dass vorbestehende körperliche Beschwerden durch die Depression verstärkt werden und vermehrt wahrgenommen werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass das Gehirn alleine die körperlichen Beschwerden “erzeugt”, ohne dass eine körperliche Ursache gefunden werden kann. (Für weitere Informationen siehe auch die Kapitel Chronische Schmerzen und Somatoforme Störungen.) Bei Frauen kann es aufgrund der hormonellen Veränderungen im Rahmen der Depression zusätzlich zu Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus kommen.

Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Frustessen

Viele Betroffene leiden unter Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Häufig kann es auch zu Frustessen kommen. Das Frustessen kann wieder schnell in einen Teufelskreis führen in dem die Betroffenen aufgrund ihrer gedrückten Stimmung versuchen, das Essen als Befriedigung einzusetzen und dann aber danach zusätzlich darüber frustriert sind, “unnötige Kalorien” zu sich genommen zu haben - was dann wiederum schnell zu einer Enttäuschung über sich selbst, einem weiter vermindertem Selbstwertgefühl und zu einer weiteren Verschlechterung der Stimmungslage und Verstärkung der depressiven Symptomatik führen kann.

Sexuelle Unlust

Die Depressionen verursachen häufig auch sexuelle Unlust und Libidoverlust. Dies kann sowohl das Selbstwertgefühl der Betroffenen weiter verschlechtern sowie auch in der Partnerschaft zu Konflikten und Missverständnissen führen, insbesondere wenn die Partnerschaft aufgrund der Erkrankung und deren Auswirkungen bereits vorbelastet ist.

Psychotische Symptome

In sehr schweren depressiven Phasen kann es zusätzlich zum Auftreten von psychotischen Symptomen kommen. Dies können Verkennungen der Realität wie z.B. Halluzinationen oder Wahnvorstellungen sein. Die Angehörigen werden dabei oft vor große Probleme gestellt, da sie einerseits die Veränderung der Betroffenen merken, letztere aber aufgrund ihrer Realitätsverkennung jegliche Hilfe ablehnen. Psychotische Symptome machen jedoch eine sofortige intensive ärztliche und therapeutische Behandlung unbedingt erforderlich.

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   • Welche Symptome hat eine Depression?

Wie lange dauern Depressionen?

Die Depressionen verlaufen meist in einzelnen oder wiederkehrende Episoden. Bei ca. der Hälfte der Erkrankten kann die Depression nach dem Ende der ersten depressiven Episode ohne therapeutische Unterstützung wieder ausheilen. Bei der anderen Hälfte der Betroffenen kann es jedoch dazu kommen, dass sich die depressive Symptomatik nicht von alleine bessert oder dass sie nach einer Unterbrechung wieder auftritt, so dass eine Therapie erforderlich werden kann.

Die Dauer der depressive Episoden kann sehr unterschiedlich sein, von wenigen Wochen bis zu langen Episoden mit über einem Jahr Dauer. Unbehandelt liegt die Episodendauer im Durchschnitt bei ca. 6 bis 8 Monaten.

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   • Wie lange dauern Depressionen?

Welche Ursache haben Depressionen?

Es gibt sehr verschiedene Ursachen, die zum Auftreten einer Depression führen können. Dabei unterscheidet man zum einen Faktoren, die einen Menschen generell gefährdeter für das Auftreten von Depressionen machen, sowie darüber hinaus Faktoren, die schließlich zum Auftreten der depressiven Symptome führen.

Depressionen: Ursache

Risikofaktoren für das Auftreten von Depressionen können unter anderem seelische Belastungen wie überhöhter Stress, Burn-out, Verlusterlebnisse, andauernde Überforderung usw. sein.

Auch bestimmte körperliche Erkrankungen, wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion, sowie auch einige Medikamente können das Risiko für das Auftreten von Depressionen erhöhen.

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Habe ich eine Depression?

Diese Frage ist so wichtig, dass man sie nicht alleine über das Internet oder Fragebögen beantworten sollte. Es gibt bestimmte, festgelegte Kriterien, nach denen ein Arzt oder Psychologe feststellt, ob ein Mensch unter einer Depression oder einer anderen seelischen Erkrankung leidet. Da es sehr verschiedene Arten von depressiven Erkrankungen gibt, führt der Arzt oder Psychotherapeut für die Diagnosestellung mit den Betroffenen ein längeres Gespräch, in dem er alle Diagnosekriterien und mögliche Begleiterkrankungen abklärt.

Um dabei nichts zu übersehen, ist aber das ausführliche persönliche Gespräch mit den Betroffenen und der sorgfältige Ausschluss von möglichen anderen Erkrankungen, die ebenfalls depressive Symptome hervorrufen können, erforderlich.

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Woran kann ich eine Depression erkennen?

Jeder Mensch leidet hin und wieder unter Traurigkeit oder Stimmungstiefs. Diese Gefühle halten aber üblicherweise nur für eine kurze Zeit an und vergehen nach einigen Tagen wieder.

Depression erkennen

Eine Depression demgegenüber kann über Wochen bis Monate anhalten und einen erheblichen Einfluss auf in den Alltag der Erkrankten haben. Depressionen sind eine häufige, aber ernst zu nehmende Krankheit, die oftmals einer spezifischen Behandlung bedürfen.

Die Depression kann sich durch verschiedene Symptome, wie z.B. eine anhaltend gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, Interessenlosigkeit, sozialer Rückzug, erhöhte Ermüdbarkeit, Konzentrationsstörungen oder verminderte Aufmerksamkeit äußern.

Auch Entscheidungsunfähigkeit und Gedankenkreisen, vermindertes Selbstwertgefühl, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen oder auch Suizidgedanken sind typische Symptome einer Depression.

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Welchen Schweregrad hat die Depression?

Depressionen: Schweregrad

Ihr Arzt oder Psychologe unterscheidet in leichte, mittelgradige oder schwere Depressionen. Diese Unterscheidung ist deswegen wichtig, da sich nach dem Schweregrad auch die Wahl der Therapie richtet.

Für die Bestimmung des Schweregrades unterscheidet ihr Arzt oder Psychologe in so genannte Hauptsymptome (wie z.B. depressive Stimmung, Interessenverlust oder Antriebsmangel) und Nebensymptome (wie z.B. verminderte Konzentration, Schuldgefühle oder Schlafstörungen).

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Wie werden Depressionen behandelt?

Für die Behandlung von Depressionen werden insbesondere die Psychotherapie und die medikamentöse Behandlung mit so genannten Antidepressiva empfohlen.

Depressionen: Behandlung

In der Therapie können zum Beispiel Auslöser und aufrechterhaltende Faktoren für die Depression erarbeitet werden. Therapieziele können dann zum Beispiel der (Wieder-)Aufbau einer zufrieden stellenden Lebensqualität, das Entwickeln von Bewältigungsstrategien für belastende Lebenssituationen oder der Wiederaufbau angenehmer Aktivitäten sein. Da dies den Betroffenen aufgrund ihrer Antriebslosigkeit und der Hoffnungslosigkeit oft sehr schwer fällt, kann hierbei eine regelmäßige therapeutische Unterstützung eine wichtige Hilfe darstellen.

Im weiteren Verlauf kann es wichtig sein, dass die Betroffenen Strategien zum Unterbrechen ihrer ständig kreisenden Grübelgedanken kennen lernen und erfahren, wie sie belastende Gedanken in hilfreiche Kognitionen verändern können. Hierzu gibt es verschiedene Techniken, wie z.B. das sogenannte Kognitive Umstrukturieren, die im Rahmen der Therapie erarbeitet werden können.

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Beratungssstellen in Rosenheim, Traunstein, Miesbach, Wasserburg, München und Salzburg

Adressen für Beratungsstellen für Menschen mit seelischen Erkrankungen wie Depressionen, Ängsten etc., sowie Adressen für Familienberatung, Sozialberatung usw. in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein, Miesbach sowie in den benachbarten Regionen finden sie im Kapitel Beratungsstellen:

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